Dass sich Eltern die bestmögliche Ausbildung für ihr Kind wünschen, ist verständlich. Bevor sie jedoch über die weitere Schullaufbahn entscheiden, sind einige Aspekte bedenkenswert.
Neues Gebäude/ neuer Klassenverband:
Nach (mindestens) 4 Jahren in gewohnter Umgebung mit vertrauten Klassenkameraden muss sich das Kind in einer neuen Umgebung zurechtfinden und in eine neue Gemeinschaft einordnen.
Neuer Schulweg:
Bisher wurde der Schulweg mit dem Schulbus, zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt. Möglicherweise müssen nun öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch genommen werden, was auch einen erhöhten Zeitaufwand bedeutet. Pünktlichkeit spielt dabei eine große Rolle.
Andere Form der Stoffvermittlung/Stofffülle:
Lerninhalte werden vorwiegend über das gesprochene Wort vermittelt. Das Kind muss über den entsprechenden Wortschatz verfügen, um dem Unterricht folgen zu können, und sollte nicht nur auf Anschauungsmittel angewiesen sein. Längere Übungsphasen sind aufgrund der Stofffülle nicht eingeplant.
Neue „Notenhierarchie“:
In den Anfangsklassen finden sich naturgemäß die Besten der Grundschulklassen zusammen. Das Kind erlebt möglicherweise, dass es notenmäßig nicht (immer) an der Spitze der Bewertungen liegt. Hier sind Frustrationstoleranz und Ausdauer gefragt.
Erweiterter Fächerkanon/Fachlehrerprinzip:
Die Klasslehrkraft in der Grundschule bedeutet für viele Kinder auch eine Vertrauensperson. Aufgrund der Ausbildung der Lehrkräfte gilt in RS und GY das Fachlehrerprinzip. In der weiteren Schullaufbahn kommen neue Fächer hinzu.
Unbedingte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn:
Motivation, Konzentration, Ausdauer, Selbstständigkeit
In jedem Fall sind Gespräche mit der Klassenlehrkraft hinsichtlich des Lern- und Arbeitsverhalten des Kindes sinnvoll, aber auch Beobachtungen zuhause. Ein Besuch der angedachten Schule (zusammen mit dem Kind) kann für eine Entscheidung (Bauchgefühl) ebenfalls hilfreich sein.